Die Angst frisst sich ins Hirn. Sie nistet sich hinter der Stirn ein und betäubt unseren Zugang zum Vertrauen. Sobald die Betäubung ihre Wirkung tut, geht eine andere Tür auf. Die Panik betritt das Spielfeld. Je betäubter das Hirn, desto mächtiger breitet sie sich aus. Die Angst hat gelähmt, die Panik schürt den Wahnsinn. Sie blockiert die Verbindung zum Herzen und bringt den Kopf in wilden Aufruhr. Das Hirn gerät in hirnlosen Aktivismus, es rast blind durch die Gegend auf der Suche nach Halt. Aber in der Panik gibt es keinen Halt, denn Panik hat keine Begrenzung, keine Leitplanken. Panik ist Chaos. In dieser Haltlosigkeit greift unser System bald nach allem, was auch nur im Entferntesten wie ein Strohhalm aussieht. Wie ein Junkie auf Entzug verengt sich die Wahrnehmung und fokussiert sich ausschließlich auf das eine Ziel:
Linderung durch eine noch größere Betäubung als die Betäubung, die zuvor alles niedergemäht hatte. Die panische Gier nach dem nächsten Schuss hat viele Gesichter. Laut, leise, aggressiv, weinerlich, schwitzend, schmerzerfüllt. Die Panik hat kein Ende. Sie verbraucht sich nicht. Die einzige Chance: Ein beherzter Sprung raus aus dieser ewigen Spirale des Wahnsinns. Ein Sprung über die Schwelle. Hinter uns die Panik, vor uns unbekanntes Gelände. Wiederum ein brauchbarer Anlass, Angst zu haben… Ein Perpetuum Mobile des Horrors. Was also tun?
Still werden. Innehalten. Radikal bewegungslos werden. Ruhig dasitzen und die Hände nach oben öffnen. Atmen. Und dann Danke sagen. Aufrichtig danke sagen für all das, was da ist, wenn die Angst und Panik weg sind. Das Pferd von hinten aufzäumen. Mit allen Zweifeln und mit aller Skepsis im Gepäck. Nicht gegen die Zweifel sondern mit ihnen. Es ist eine Entscheidung. Mit jedem Danke, mit jeder Sekunde der Stille öffnet sich wieder die Verbindung zum Herzen, und je offener der Kanal wird, desto leichter kann wieder die Liebe das Ruder übernehmen. Und nur die Liebe hat die Macht, die Panik und die Angst wieder zu verjagen – und damit auch dem Kopf zu erlauben, Klarheit einziehen zu lassen um Lösungen zu finden. Aber Achtung! Das ist kein Trick. Die Danksagungen müssen ehrlich gemeint sein. Vielleicht ist das Ausmaß der Ehrlichkeit anfangs noch eher gering, aber sei gewiss: Es wird von Mal zu Mal leichter. Dankbarkeit ist ein Muskel, den wir trainieren können. Nur Mut!
Ich weiß nicht, welche Erfahrungen, welche Gedanken geeignet sind, dass Du der Panik die Türen öffnest. Aber ich weiß, dass immer die Liebe der Schlüssel ist, diese Tür wieder zu verschließen. Und wenn Du diesen Weg nicht alleine gehen magst, bitte um Hilfe. Es gibt viele Menschen, die diesen Weg bereits vor Dir gegangen sind und Dich dabei begleiten können.
Es lohnt sich.
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