Ambivalenz … Zehntausende gehen auf die Straße … Erfüllt von Angst, Wut und Ohnmacht …
… angesichts einer AfD, die Deutschland in Hass und Tod und Vertreibung reißen will.
… Angesichts einer CDU, die offenbar ihren Kompass verloren hat und die menschenfeindlichen Inhalte der AfD zu Inhalten der CDU macht.
… Angesichts einer FDP, die ihre liberale Gesinnung gegen Schwarze Rhetorik und eine sperrangelweite Öffnung nach dunkelrechts eingetauscht hat.
- Angst vor einem Deutschland, das irgendwie wieder so werden könnte wie Deutschland vor fast hundert Jahren.
- Wut auf BürgerInnen, die ihre Angst vor der Zukunft in Hass überführen.
- Ohnmacht angesichts eines Friedrich Merz, eines Christian Lindner, eines Markus Söder, die offenbar nichts anderes mehr wollen als persönliche Macht und dafür sogar Deutschland opfern würden.
Diese Gefühle sind nachvollziehbar – genauso wie die Zukunftsangst der AfD-WählerInnen. Gefühle sind einfach. Man muss sie weder gut noch schlecht finden.
Was aber wirklich schlecht ist, weil nutzlos und kontraproduktiv, sind die Freud- und Lieblosigkeit, die unsere Herzen und Köpfe zerfrisst.
Die Demos, die gerade stattfinden, sind ein Segen, denn sie zeigen uns, dass wir nicht alleine sind. Aber wenn wir wollen, dass die Demos mehr sind als Selbstversicherung. Wenn wir wollen, dass die Demos etwas ÄNDERN, dann darf auf ihnen nicht nur Angst, Wut und Ohnmacht hör- und spürbar sein. Dann müssen die Demos zuallererst FREUDE und LIEBE ausstrahlen.
Im Moment sehe ich keinen Martin Luther King, keinen Mahatma Ghandi, keinen Jesus, die angesichts des Bösen ihre Herzen öffnen und die Menschen einladen, es ihnen gleich zu tun. Im Moment sehe ich auf den Bühnen vor allem RednerInnen, die von Angst, Wut und Ohnmacht sprechen.
Ich habe einen Traum. Wir versammeln uns weiterhin auf den Straßen und Plätzen dieses Landes und: Singen, tanzen, umarmen einander. Lachen. Lieben. Und verbreiten gnadenlos Zuversicht.
Dies ist meiner Meinung nach die beste, womöglich die einzige, Möglichkeit, eine tragfähige Verbindung zu denen aufzubauen, die die Lösung ihrer Zukunftsängste nur noch im Erschaffen und Quälen willkürlicher Sündenböcke sehen.
Also: Lasst uns weiterhin auf den Straßen und Plätzen dieses Landes versammeln und: Singen, tanzen, einander umarmen. Lachen. Lieben. Und gnadenlos Zuversicht verbreiten.
PS. Valarie Kaur geht diesen Weg schon seit vielen Jahren. Sie nennt ihn „Revolutionary Love Project”.