In jeder Stärke, in jeder Qualität, in jedem Wert ist sein Schatten bereits angelegt. Beispiel: wenn man die Qualität der Sparsamkeit übertreibt, zeigt sich Geiz. Wenn man die Stärke der Freigiebigkeit übertreibt, zeigt sich Verschwendung.
Man kann lange streiten, was genau die Qualität von Männlichkeit ausmacht. Gemeinhin wird man diese Attribute hören: Distanz, Freiheit, Kontrolle, Stärke, Kraft, Hart, abweisend, Tun, planen, Entschiedene Entscheidungen, Betrachten, Distanz, Tiefe, ergründen, Metaphysisch, Fordern, nehmen, sich messen, Status, Rang, Kompetent, respektabel, Aktiv, Neues, Herausforderungen, Kämpfen, Analytisch, rational, Eindringen – in einem Wort: In-Bewegung-Sein.
Wenn man diese Qualitäten übertreibt, zeigen sich Angst vor Nähe und Sich-Einlassen, Selbstsucht, Pedantischer Rigorismus, Abgetrennte Einsamkeit, Unterdrückendes Herrschen, Arroganz, Andere verletzen, Lautes Verstoßen, Technokratisch – in einem Wort: Herzlose Rechthaberei.
Und genau das – herzlose Rechthaberei – ist das, was unsere Welt gerade kaputt macht. Trump und Musk, Putin und Jinping, der Amokläufer aus Magdeburg, die Vergewaltiger aus Avignon. Aber auch all die, die ihre herzlose Rechthaberei (noch) „nur“ verbal ausagieren: Merz und Spahn, Söder und Aiwanger, Lindner und Kubicki, die AfD, BILD und NIUS.
Der Schwanzträger aus Magdeburg vereint eine Fülle von Etiketten des Monströsen, Bösen und Radikalen – und in einem ist genauso wie all die anderen, die ich oben genannt habe: sie vertreten ein Bild von Männlichkeit, das sich ganz dem Schatten verschrieben hat – und das sehr, sehr viele Männer geil finden (und leider auch viele Frauen).