Rose-Marie (50)
„Lieber Harald Berenfänger, was muss ich tun, um ‚out of the box‘ zu denken? Ich fühle mich irgendwie blockiert und gebremst, wenn es darum geht. Danke für Deine Antwort.“
Liebe Rose-Marie, wenn Du dahin gehen möchtest, wo out of the box ist, hilft ein Blick darauf, wo heute noch in the box ist. Wie also sieht Deine Box momentan aus?
- Wie beginnst Du Deinen Tag? Wo, mit wem, mit welchen Tätigkeiten?
- Was tust Du morgens üblicherweise?
- Wie kommst Du dorthin? Auf welchem Weg?
- Mit wem verbringst Du Deinen Arbeitstag?
- Wie sieht Dein Arbeitsplatz aus?
- Was tust Du dort wann? Mit wem? Wie?
- Wie sehen Deine Pausen aus? Was tust Du? Was isst und trinkst Du? Wann, mit wem?
- Wie gehst Du an Aufgaben heran?
- Wie lange arbeitest Du?
- Was tust Du nach der Arbeit?
- Wie verbringst Du Deine arbeitsfreie Zeit? Mit wem? Wo?
- Wo hältst Du Dich in Deiner Wohnung auf? Auf welchem Platz schaust Du fern? Liest Du?
- Wie nutzt Du das Internet?
- Welche Bücher, Filme, Websites nutzt Du?
- Welche Menschen triffst Du? Wie und wo?
- Wie erholst Du Dich? Wo?
- Welchen Sport machst Du?
- Wie liebst Du? Wen? Wo?
- Wen oder was magst Du gar nicht?
- Wobei wirst Du ärgerlich?
Je mehr Details die Beschreibung Deiner ganz persönlichen Box besitzt, desto mehr Hebel stehen Dir zur Verfügung, um die Welt out of the box zu erobern: Nimm irgendeinen der oben genannten Punkte, und mache es beim nächsten Mal anders: Nimm einen anderen Weg zur Arbeit. Schau einen Film, den Du normalerweise nie einschalten würdest. Setze Dich auf einen anderen Platz in Deiner Wohnung. Iss mit der anderen Hand.
Um out of the box zu denken, hilft es ungemein, zunächst out of the box zu handeln. Über den Körper in den Kopf… Routinen durchbrechen, Gewohnheiten durch Neues ergänzen.
Der Mensch ist eine Mustererkennungsmaschine, ein Gewohnheitstier. Je gleichförmiger unser Leben verläuft, desto sicherer fühlen wir uns und desto weniger Energie muss unser Gehirn aufwenden. In the box zu sein, ist also nur menschlich.
Ich würde also empfehlen, Deinen Tagesablauf mit Änderungen zu versehen. Immer so, dass die Veränderung sowohl eine kleine Herausforderung darstellt als auch im Bereich von Lust und Freude bleibt. Spaß statt Druck. Verspieltheit statt schlechtes Gewissen. Ausmaß und Tempo, wie es für Dich passt.
Je normaler es für Dich wird, out of the box zu handeln, desto wahrscheinlicher wird auch Dein Denken neue Richtungen einschlagen.
Manchmal zeigen sich auf diesem Weg Vorbehalte, innere Widerstände, unerwartete Hindernisse. Das ist normal. Gewohnheitstiere kämpfen dafür, ihre Gewohnheiten behalten zu dürfen. Bleib einfach dran, und wenn Du denkst, dass es wirklich gar nicht weitergeht, bitte um Hilfe.
Liebe Rose-Marie, ich wünsche Dir viel Spaß, Lust und Erfolg auf Deinen neuen Wegen. Alles Gute dafür!
PS. Allen Fragen und Antworten finden Sie wie immer hier