Monika (56)
„Guten Morgen Herr Berenfänger, ich habe meine Kündigung erhalten. Was soll ich tun? Welchen Weg soll ich beruflich einschlagen? Vielen Dank!! Herzliche Grüße und alles Gute, MONIKA“
Liebe Monika, setzen Sie das fort, was Sie hier begonnen haben: Suchen Sie sich Rat! Einen juristischen, einen wirtschaftlichen und einen persönlichen.
Wer eine Kündigung bekommen hat, sollte sofort einen Anwalt hinzuziehen, um zu klären, ob die Kündigung rechtmäßig war, ob Sie Anspruch auf eine Abfindung haben usw. Da ich selbst kein Jurist bin, mag ich Ihnen folgende Seite der Stiftung Warentest ans Herz legen:
„Kündigung bekommen? So handeln Sie richtig – Kündigt der Arbeitgeber, sollten sich Mitarbeiter juristischen Beistand suchen. Oft lässt sich der Schaden zumindest begrenzen. Viel Zeit bleibt nicht. Schon drei Wochen nach Zugang einer Kündigung muss die Klage des Arbeitnehmers beim Gericht liegen. Versäumt ein Betroffener die Frist, wird die Kündigung wirksam, selbst wenn sie unberechtigt war. Hier lesen Sie, wie Sie im Fall einer Kündigung sinnvoll vorgehen.“
Gleichzeitig gilt es zu klären, wovon Sie nun Ihren Lebensunterhalt bestreiten. Neben privaten Mitteln können Sie eventuell auch auf staatliche Unterstützung zugreifen. Auf der Website der Agentur für Arbeit finden Sie weitere Infos dazu: „Kündigung, Abfindung, Freistellung – Informieren Sie sich, welche Regelungen gelten, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren oder aufgeben.“
Nun zum dritten Punkt. Zu der Frage, wie es für Sie beruflich weitergehen könnte. Wie wunderbar wäre es, wenn ich ein Gerät besäße, in das ich eine solch komplexe Frage eintippe, und unten wird eine einfache Antwort ausgespuckt. Ich würde wohl in kürzester Zeit unermesslich reich… Aber leider, leider habe ich ein solches Gerät nicht, und meines Wissens gibt es auch niemanden, der eines versteckt. Und um Menschen, die vorgeben, eines zu besitzen, würde ich einen größtmöglichen Bogen machen…
Also, es gibt auf diese Frage keine einfache, schnelle Antwort. So vieles gilt es zu bedenken und abzuwägen: Alter, Wohnort, Interessen, Kompetenzen, Ausbildungen, Werte, Blinde Flecke, Abneigungen, Lernbereitschaft, Träume, Erfahrungen, Notwendigkeiten, Geldbedarf und vieles mehr. Daher mein Rat: Suchen Sie sich jemanden, der Erfahrung darin hat, Menschen auf diesem Findungsprozess zu begleiten. Zum Auftakt könnten Sie den Blog meiner Kollegin Svenja Hofert durchstöbern, beginnend zum Beispiel mit dem Artikel „6 Gründe, warum Sie 2016 endlich aufhören sollten vom Traumjob zu träumen“.
Liebe Monika, ich könnte mir vorstellen, dass meine Antwort Sie ein wenig enttäuscht, denn Sie wissen nun wahrscheinlich nicht viel mehr als vorher. Dass ich nicht konkreter geworden bin, liegt auch daran, dass Sie in Ihrer Nachricht an mich nahezu nichts von sich preisgeben, so dass ich auch nichts habe, woran ich mit meinen Überlegungen anknüpfen könnte. Und so, wie es das oben erwähnte Wundergerät nicht gibt, bin ich auch nicht mit der Fähigkeit versehen, Gedanken zu lesen oder zu hellsehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei den anstehenden dringlichen Schritten – und dann auch beim Finden Ihres nächsten Berufs.
Beste Grüße
PS. Allen Fragen und Antworten finden Sie wie immer hier